06.05.06 bis 03.06.06
Norbert Möslang - get_pic
Von 1972 bis 2002 operierte Norbert Möslang gemeinsam mit Andy Guhl.
Es handelt es sich um ein seit Mitte der siebziger Jahre verfolgtes Konzept der Klangerzeugung und des Klangrecyclings, das die beiden Künstler (Möslang/Guhl) in Performances oder auf Tonträgern über Jahre hinweg konsequent weiterentwickelt hatten. Ihre ungewohnten Klänge wandten sich radikal gegen eine seit Jahrhunderten gepflegte bürgerliche Hörkultur, gegen den Wohlklang der E- genauso wie der U-Musik. Dennoch: Mit ihrer radikalen Geräuschkunst standen Möslang/Guhl in einer langen musikalischen Tradition, deren Wurzeln bis in die Moderne zurückreichen. Diese Traditionen modifizierten sie vor allem auch durch den Einsatz manipulierter Alltagselektronik und Computern anstelle traditioneller Instrumente und erweiterten ihn durch das installative Ausgreifen in den Ausstellungsraum.
Installative Eingriffe in Raumsituationen, bei denen die Ton- und die Bilderzeugung zusammengeführt werden, haben die Arbeit der beiden in den vergangenen Jahren nachhaltig geprägt.
Der in St. Gallen arbeitende und lebende Künstler Norbert Möslang ist bekannt für seine Arbeit mit «geknackter» und verfremdeter Alltagselektronik, Webcams und Messdaten. Er nutzt die Gegebenheiten von Physik und Elektronik, um Räume zum Klingen zu bringen. Seine Werke entstehen aus elektronischen Geräten und Kommunikationsmedien, deren Interferenz- und Konvergenzmöglichkeiten er in musikalischen und visuellen Arbeiten untersucht.
Norbert Möslang arbeitet Raumbezogen mit Material aus Akustik und Elektronik, das er zu immer neuen Installationen in Räumen verarbeitet. Er bedient sich der Geräusche, die in oder an einem Ort brach liegen. Mal ist es ein Kinderspielzeug, welches einen Lautsprecher stört, mal lässt er ein Radio die atmosphärische Spannung vor einem Gewitter übertragen, oder eine tönende Leuchtstoffröhrenskulptur. Oder wie in der aktuellsten Arbeit ‚meta_pix’ wo er Messdaten zum Zustand des Schnees, aus dem Eidg. Schnee- und Lawinenforschungsinstitut in Davos, über manipulierte Webcams zu Bilder verarbeitet.