18.03.06 bis 15.04.06
Florio Puenter - Landschaften/Muntognas
Der meist in New York lebende, in regelmässigen Abständen ins Engadin zurückkehrende Fotokünstler zeigt in seiner aktuellen Ausstellung, poetische Engadiner Landschaften, Bergbilder von rauer Schönheit und Aufnahmen von unverklärten Wäldern. Im Spannungsfeld von alpiner Unberührtheit schafft Florio Puenter Visionen urtümlicher Landschaften - frei von zivilisatorischen Eingriffen, dabei lösen sich die Grenzen zwischen Dokumentarfotografie und einer künstlerischen Aussage auf. «Seine Kunst ist eine zurückhaltende, auf Effekte verzichtende und wohl deswegen so eindringlich wirkende».
Für seine Neuaufnahmen nutzt Puenter als Handwerkszeug auch eine Grossbildkamera, die durch die Langsamkeit ihrer Handhabung bereits in sich eine Absage an den Schnappschuss und mögliche Alltagshektik darstellt. Puenters Wald- und Bergbilder sind konzeptionell präzise geplant und entstehen in Anlehnung an frühzeitliche Fotografien. Bei Puenter ist dabei ein kreatives Spannungsfeld entstanden, mit dem er die Grenzen des Begriffs «Dokumentarfotografie» kontinuierlich ausweitet.
Diese Darstellungsweisen verknüpft der Fotograf aber durchaus auch mit ernsthaften Überlegungen, was in einigen hundert Jahren von unserer heutigen Zivilisation wohl noch übrig sein wird und wie zukünftige Generationen unsere Relikte wohl bewerten werden. Die Bilder geben darauf vielfältige Antworten.